Bullshit KPI Kommentar: Wahrheit oder Marketing-Mythos?

Büro mit überladenen Schreibtischen voller Dashboards, Papierstapeln mit Likes, Impressionen und Seitenaufrufen sowie Teammitglieder, die nutzlose Diagramme präsentieren. Ein Kollege im Hintergrund blickt ratlos auf eine leere Umsatzkurve.

Ironisches Abbild eines Marketing-Teams im KPI-Chaos: Überfüllte Schreibtische, nutzlose Präsentationen und eine leere Umsatzkurve. Credit: 404 Magazine (Tobias Hager)

Bullshit KPI Kommentar: Wahrheit oder Marketing-Mythos?

KPIs sind das neue Buzzword-Bingo im Online Marketing. Jeder redet drüber, jeder hat sie, doch kaum jemand weiß wirklich, was sie bedeuten – oder ob sie überhaupt einen echten Wert liefern. Willkommen im KPI-Dschungel, wo Vanity Metrics als Erfolg verkauft werden und Marketing-Teams sich mit Zahlen schmücken, die außer dem eigenen Ego niemandem weiterhelfen. Zeit für eine schonungslose Abrechnung mit Bullshit KPIs, die Wahrheit hinter den Zahlen und die Frage: Gibt es sie überhaupt noch, die wirklich relevanten Key Performance Indicators?

Kennzahlen, Dashboards, Reports: Wer im Online Marketing arbeitet, lebt scheinbar für Zahlen. Doch nur weil ein Wert irgendwo im Analytics auftaucht, heißt das noch lange nicht, dass er auch relevant ist. Die Wahrheit? Die meisten KPIs sind Marketing-Mythen, erfunden, um Präsentationen aufzuhübschen und Verantwortliche zu beschäftigen. Bullshit KPIs verschleiern die Realität, führen zu falschen Entscheidungen und sorgen dafür, dass echtes Wachstum auf der Strecke bleibt. In diesem Artikel nehmen wir den KPI-Hype auseinander, zeigen, warum viele Kennzahlen reines Blendwerk sind und wie du die bullshitfreien Metriken findest, die wirklich zählen.

Das Problem beginnt schon bei der Definition: KPI steht für Key Performance Indicator, also “Schlüsselkennzahl”. Doch was als “Key” verkauft wird, ist oft nur ein hübsches Zahlenfeuerwerk ohne Aussagekraft. Likes, Shares, Impressionen, Seitenaufrufe – alles schön für den Report, aber selten ein echter Indikator für Unternehmenserfolg. Der Grund: Die meisten sogenannten KPIs messen Output statt Outcome, Aktivität statt Ergebnis. Und genau hier beginnt der Bullshit.

Statt mit harten Fakten zu arbeiten, fluten Marketing-Abteilungen ihre Dashboards mit Vanity Metrics – Zahlen, die gut aussehen, aber nichts bewirken. Das Ergebnis: Management wird eingelullt, Budgets werden falsch verteilt, und am Ende fragt sich keiner mehr, warum trotz Rekordreichweite der Umsatz stagniert. Zeit, den KPI-Kommentar neu zu schreiben – kritisch, analytisch, ohne Marketing-Blabla.

Was sind Bullshit KPIs? Definition, Beispiele und die dunkle Seite der Zahlen

Fangen wir bei den Basics an. Ein Bullshit KPI ist jede Kennzahl, die vorgibt, geschäftsrelevant zu sein, es aber nicht ist. Das können Metriken sein, die sich leicht steigern lassen, aber keinen echten Impact auf Umsatz, Gewinn oder strategische Ziele haben. Im Online Marketing gehören dazu vor allem sogenannte Vanity Metrics – Werte, die das Ego streicheln, aber keine Aussage über den Erfolg eines Kanals oder einer Maßnahme liefern.

Typische Bullshit KPIs sind zum Beispiel:

Die dunkle Seite dieser Zahlen: Sie lassen sich leicht manipulieren, sind selten kontextualisiert und dienen häufig nur dazu, Reports zu “verschönern”. Unternehmen, die sich auf solche KPIs verlassen, steuern am Bedarf vorbei – und merken es meist erst, wenn es zu spät ist.

Warum also halten sich Bullshit KPIs so hartnäckig? Ganz einfach: Sie sind bequem. Es ist einfacher, einen Anstieg der Reichweite zu feiern, als zu erklären, warum die Conversion Rate stagniert. Es ist verlockender, “Erfolge” zu präsentieren, als echte Probleme zu adressieren. Und solange Management auf Show statt Substanz setzt, wird sich das nicht ändern.

Warum Marketing-Teams an Bullshit KPIs festhalten – und wie du das Muster durchbrichst

Es klingt wie ein schlechter Witz: Marketing-Teams investieren Unsummen in Tools, Dashboards und Analytics-Plattformen – und feiern dann KPIs, die keinerlei Einfluss auf den Unternehmenserfolg haben. Doch das Problem ist systemisch. Die Obsession mit Zahlen ist Teil einer Kultur, die Sichtbarkeit über Wirksamkeit stellt und Reporting zum Selbstzweck verkommen lässt.

Der Grund für die Liebe zu Bullshit KPIs ist nachvollziehbar: Sie sind einfach zu messen, liefern schnelle Erfolgserlebnisse und eignen sich perfekt für Präsentationen. Wer will sich schon mit komplexen Attributionsmodellen, Multi-Touchpoint-Analysen oder Customer Lifetime Value auseinandersetzen, wenn ein schöner Graph mit “+30% Reichweite” reicht?

Das führt zu einem toxischen Kreislauf:

Die Folge: Ressourcen werden verschwendet, Budgets falsch verteilt, und echte Wachstumschancen gehen verloren. Wer diesen Teufelskreis durchbrechen will, muss radikal umdenken – weg von der Quantität der Zahlen hin zur Qualität der Erkenntnisse.

Das gelingt nur, wenn KPIs wieder das werden, was sie sein sollten: echte Indikatoren für Geschäftserfolg. Und das bedeutet, sich von liebgewonnenen, aber irrelevanten Metriken zu verabschieden – auch wenn es unbequem ist.

Vanity Metrics entlarven: Die gefährlichsten Marketing-KPIs und warum sie ins Aus gehören

Vanity Metrics sind die schlimmste Form von Bullshit KPIs. Sie gaukeln Wachstum vor, wo keines ist, und verführen dazu, falsche Schlüsse zu ziehen. Besonders beliebt sind:

Das größte Problem: Diese KPIs sind beliebig skalierbar und lassen sich durch Budgeteinsatz oder fragwürdige Taktiken künstlich aufblasen. Sie werden oft in Reports präsentiert, weil sie leicht verständlich sind und schnell “Erfolge” suggerieren. Doch im Kern sind sie nutzlos, wenn sie nicht mit echten Geschäftszielen verknüpft werden.

Wer Vanity Metrics als Erfolg verkauft, betrügt sich selbst – und früher oder später auch das Management. Die einzig relevante Frage lautet: Führt die Metrik zu mehr Umsatz, höherer Profitabilität oder besserer Kundenbindung? Wenn nicht, ab damit in die KPI-Tonne.

Echte KPIs im Online Marketing: Wie Performance wirklich messbar wird

Gibt es sie überhaupt, die “echten” KPIs? Ja, aber sie sind selten und unbequem – denn sie zeigen gnadenlos, was wirklich funktioniert und was nicht. Ein echter KPI ist immer direkt mit einem Unternehmensziel verknüpft und lässt sich eindeutig messen. Kein Interpretationsspielraum, keine Ausreden, keine Zahlenakrobatik.

Die wichtigsten echten KPIs im Online Marketing sind:

Diese KPIs sind unbequem, weil sie auf harte Fakten zielen und keinen Raum für Schönfärberei lassen. Sie zwingen Marketing-Teams dazu, ihre Aktivitäten an echten Geschäftszielen auszurichten – und nicht an der Zahl der Likes unter dem letzten Instagram-Post.

Der Weg dahin ist unbequem, aber alternativlos. Wer echten Mehrwert liefern will, muss sich von Vanity Metrics verabschieden und die eigenen Maßnahmen an KPIs ausrichten, die wirklich zählen. Das erfordert technisches Verständnis, saubere Attributionsmodelle und die Bereitschaft, auch mal schlechte Zahlen zu akzeptieren – um daraus besser zu werden.

Step-by-Step: So entlarvst du Bullshit KPIs im eigenen Reporting

Du willst wissen, ob dein Dashboard voller Bullshit KPIs steckt? Dann geh systematisch vor. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du deinen Reporting-Müll aussortierst:

Mit diesem Ansatz werden deine Reports schlanker, ehrlicher und vor allem: nützlich. Du kannst auf einen Blick erkennen, ob Maßnahmen wirken – und bekommst die Grundlage für echte Optimierung statt Selbstbeweihräucherung.

Tools & Technologien: Zwischen KPI-Wahnsinn und echter Analysekompetenz

Die Tool-Landschaft im Online Marketing ist ein Minenfeld. Jeder Anbieter verspricht, die “wichtigsten KPIs” auf einen Klick bereitzustellen. Das Problem: Viele Plattformen liefern genau die Vanity Metrics, die du gerade loswerden willst – und verkaufen sie als Business Intelligence.

Unterscheide zwischen Tools, die dir echte Insights liefern, und solchen, die nur Datenmüll produzieren. Zu den wenigen nützlichen Helfern zählen:

Weniger hilfreich sind Tools, die Reichweiten, Impressionen oder Social Metrics in den Vordergrund stellen. Sie blenden häufig und liefern wenig Substanz. Entscheidend ist: Du brauchst Systeme, die Outcome-Metriken abbilden, die mit deinen Zielen verknüpft sind – alles andere ist Zeitverschwendung.

Technische Tiefe ist hier gefragt: Wer Setups nicht sauber konfiguriert, misst am Ende die falschen Dinge. Sauberes Tagging, Conversion-Tracking und Datenvalidierung sind Pflicht. Sonst bleibt das Reporting ein Zahlengrab voller Bullshit KPIs.

Der ROI von Zahlen: Welche KPIs für den Unternehmenserfolg wirklich zählen

Am Ende zählt nur eines: Der Return on Investment (ROI). Jede Metrik, die sich nicht direkt oder indirekt auf Umsatz, Profitabilität oder nachhaltiges Wachstum auswirkt, ist irrelevant. Das klingt hart, ist aber die einzige Wahrheit im Online-Marketing-Zahlenzirkus.

Die wichtigsten KPIs für echten Unternehmenserfolg sind:

Diese Metriken zwingen dich, das große Ganze im Blick zu behalten. Sie zeigen, ob Marketing wirklich einen Beitrag zum Geschäft leistet – oder ob du dich nur im KPI-Klein-Klein verlierst. Alles andere ist Nebelkerzen werfen.

Wichtig ist: Die richtigen KPIs unterscheiden sich je nach Geschäftsmodell, Kanal und Ziel. Aber sie haben eines gemeinsam: Sie sind pragmatisch, unbestechlich und liefern echte Entscheidungsgrundlagen – statt nur das Selbstbewusstsein zu polieren.

Fazit: Schluss mit dem KPI-Bullshit – wie ehrliches Performance-Tracking aussieht

KPIs sind nicht per se schlecht. Aber die Inflation irrelevanter Kennzahlen hat das Online Marketing zu einer Zahlenoperette gemacht, in der sich niemand mehr fragt, was eigentlich wirklich zählt. Wer heute noch mit Vanity Metrics und Bullshit KPIs um sich wirft, beweist nur eines: dass er die Kontrolle über die eigene Performance verloren hat.

Die Zukunft gehört den Marketern, die bereit sind, unbequeme Wahrheiten zu akzeptieren – und ihre Maßnahmen an echten, geschäftsrelevanten KPIs auszurichten. Das ist anstrengend, erfordert technisches Know-how und Ehrlichkeit. Aber es ist der einzige Weg zu nachhaltigem Erfolg. Alles andere ist und bleibt: Bullshit.

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